Einleitung
Der 17. Februar 2023 markiert einen entscheidenden Tag für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Leipzig. In den frühen Morgenstunden haben sie sich an Streikposten versammelt, um gegen die aus ihrer Sicht unzureichenden Tarifangebote zu protestieren. Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) sind besonders stark betroffen, und die Auswirkungen des Streiks sind bereits in den Straßen spürbar.
Hintergrund des Streiks
Die Gewerkschaft ver.di hat zu diesem Arbeitskampf aufgerufen, um den Forderungen nach einer Lohnerhöhung von 500 Euro im Monat oder 10,5 Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen. Der Bezirksgeschäftsführer von ver.di Leipzig – Nordsachsen, Sebastian Viecenz, hatte bereits im Vorfeld klargemacht, dass er wenig Bewegung seitens der Arbeitgeber erwartet.
Besonders im Fokus stehen die Mitarbeiter der Leipziger Kitas und Horte sowie die Angestellten der LVB. Die Frage, ob die Tarifforderungen erfüllt werden, hängt maßgeblich von ihrer Beteiligung am Streik ab.
Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
Die Auswirkungen des Streiks sind bereits am frühen Morgen spürbar. Seit 3 Uhr stehen die Leipziger Straßenbahnen und Busse still. Die LVB informiert nur noch über den Streik, und die Stadt ist mit Ausnahme weniger Fahrgäste an den Haltestellen von ihrem gewohnten öffentlichen Nahverkehr abgeschnitten.
Breite Beteiligung am Streik
Nicht nur die LVB-Mitarbeiter sind im Streik, sondern auch Beschäftigte in Bibliotheken, Kitas, Horten, der städtischen Behindertenhilfe, der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland, der Sparkasse Leipzig, der Agentur für Arbeit, der Stadtreinigung und der Leipziger Stasiunterlagenbehörde.
Die Motivation der Streikenden geht über finanzielle Forderungen hinaus und spiegelt den Wunsch nach Respekt und Anerkennung wider.
Kundgebung und Demonstration
Die große Kundgebung am Leuschnerplatz, an der sich über 1.500 Menschen beteiligen, markiert den Höhepunkt des Streiktages. Redner wie Petra Wittig von der Stadtreinigung und Tilmann Harms, Sprecher der Jugend- und Auszubildendenvertretung, betonen die Bedeutung des Zusammenhalts und der Solidarität.
Die nachfolgende Demonstration durch die Leipziger Innenstadt wird von prominenten Persönlichkeiten wie Janine Wissler, der Vorsitzenden der Linken, begleitet.
Ausblick
Ungeachtet des Ausgangs des Streiktages wird die Mobilisierung der Beschäftigten und die breite Unterstützung in der Bevölkerung einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Die Forderungen nach angemessener Bezahlung und Respekt werden auch in Zukunft zentrale Themen in den Verhandlungen des öffentlichen Dienstes sein.
Die Straßen Leipzigs mögen heute ohne das typische Rattern der Straßenbahnen sein, doch der Klang des Protests wird noch lange nachhallen.