Hintergrund
In ganz Nordrhein-Westfalen werden mehr als 8000 Erzieherinnen und Erzieher am Mittwoch zu einer Kundgebung in Gelsenkirchen erwartet. Der Streik betrifft städtische Kitas, Offene Ganztagsschulen, Einrichtungen der Jugendarbeit, der Behindertenhilfe und weitere kommunale Trägerschaften. Der Auslöser des Streiks sind die laufenden Tarifverhandlungen in den Sozial- und Erziehungsberufen.
Die Erwartungen
Die Gewerkschaft Verdi rechnet mit einer breiten Beteiligung an der zentralen Kundgebung und erwartet mehr als 8000 Teilnehmer. Der Verdi-Bezirk Mittleres Ruhrgebiet geht von 140 bis 150 Bussen von Aachen bis Minden aus. Die Streikbeteiligung wird nicht nur in großen Städten wie Köln, Dortmund und Düsseldorf erwartet, sondern auch in Regionen wie Münster-, Sauer- und Siegerland.
Elternvertreter äußern Verständnis, aber auch Bedenken
Daniela Heimann vom Landeselternbeirat der Kitas zeigt Verständnis für die Forderungen der Streikenden nach Verbesserungen bei Gehältern, Arbeitsbedingungen und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Allerdings betont sie auch die Belastung der Familien, die durch den Streik entsteht. Besonders in Zeiten der Pandemie könnten unbefristete Kitastreiks erhebliche Auswirkungen auf die Kinder und ihre Eltern haben.
Pessimismus bezüglich der Verhandlungen
Die Elternvertreter setzen kaum Hoffnung in die dritte Tarifverhandlungsrunde Anfang der kommenden Woche. Sie befürchten, dass es nach einem Schlichtungsversuch zu unbefristeten Kitastreiks kommen könnte. Dies würde insbesondere die Kinder und ihre Eltern stark belasten.
Verdi betont die Notwendigkeit des Arbeitskampfes
Verdi hält den Streik für notwendig, um in den Verhandlungen Fortschritte zu erzielen. Bernd Dreisbusch vom Verdi-Bezirk Mittleres Ruhrgebiet betont, dass die Arbeitgeberseite eine starre Haltung zeige. Verdi wünscht sich von den Arbeitgebern ein vernünftiges Angebot, um die Verhandlungen voranzubringen.
Arbeitgeberseite weist Vorwürfe zurück
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) weist den Vorwurf einer starren Haltung zurück. Eine Sprecherin betont, dass in den ersten beiden Verhandlungsrunden viele Forderungen erörtert und konkrete Vorschläge gemacht wurden. Die Arbeitgeber streben nach wie vor eine Tarifeinigung am 16. und 17. Mai an.
Kundgebung mit prominenten Rednern
Die Präsidentin der VKA, Karin Welge, Oberbürgermeisterin von Gelsenkirchen, wird als Rednerin bei der Kundgebung am Mittwoch auftreten. Auch Verdi-Bundesvorsitzender Frank Werneke wird erwartet.
Fazit
Der Kita-Streik in NRW spiegelt die angespannte Situation in den Tarifverhandlungen der Sozial- und Erziehungsberufe wider. Die Forderungen nach besseren Gehältern, Arbeitsbedingungen und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel sind zentral. Die Eltern befürworten die Streikziele, sind jedoch besorgt über die möglichen Auswirkungen auf ihre Familien. Die kommenden Verhandlungsrunden werden entscheidend dafür sein, ob eine Einigung erzielt wird und langfristige Streiks vermieden werden können.